Mit einem großen Abschiedsfest endete die Zeit der "kinderfreundlichen Orte" im Lager Nergezliya nahe Mossul.Die Menschen kehren langsam in ihre Heimatstadt Mossul zurück, das Lager leert sich.
Wir werden die Einrichtung der Zelte der Shingal Organization for Social Development für ihre Arbeit im Lager Kberto zur weiteren Verfügung geben.
Die Zusammenarbeit mit der Shingal Organization for Social Development und Khaima in diesem Kooperationsprojekt war vorbildlich. Vielen Dank!
Videos vom Fest gibt es hier:
In Frieden spielen:das konnten Kinder aus der lange umkämpften Stadt Mossul schon lange nicht mehr.Manche von ihnen waren als jesidische Flüchtlinge aus dem Sindjargebirge entführt worden, wurden einer Gehirnwäsche unterworfen, geknechtet und misshandelt. Gewalt war ihre tägliche Begleiterin. Alle Kinder, einheimische und verschleppte, erlebten die Willkürherrschaft des sogenannten "Islamischen Staats", wurden eingeschüchtert, reglementiert und indoktriniert. Die Stadt ist fast völlig zerstört, ein Teil der Bevölkerung fand Unterschlupf in Flüchtlingslagern nahe Mossul. Viele Kinder sind traumatisiert, oft ist unklar, wie weit sich die unaufhörliche Indiktrination der islamistischen Eiferer in die Köpfe und Seelen der Kinder geschlichen hat. Hier setzt das gemeinsame Projekt von Zarok Kinder e.V., Khaima und der Shingal Organization of Social Development an. Im Flüchtlingscamp Nergezliya werden sogenannte "child friendly spaces" gemeinsam eingerichtet und betrieben.
Einweihungsfest im Zelt - viele Kinder, die im Flüchtlingscamp leben müssen, sind gekommen.
Hier zwei kurzes Videos:
Schätzen gelernt hat das Team von Zarok e.V. die Zusammenarbeit mit Andreas Goerlich von Khaima bereits bei dem Transport von Pflegebetten und medizinischem Bedarf im Dezember 2016. Der vor Ort tätige Gründer von Khaima regelte für den Transport von Zarok e.V. eine Vielzahl von organisatorischen Fragen und Problemen rund um Zoll und Grenzformalitäten, so dass die Spenden aus Südbaden schließlich vollständig und unversehrt vom kleinen Krankenhaus in Snuny im Sindjargebirge in Empfang genommen werden konnten. So konnte die medizinische Versorgung der Flüchtlinge im Sindjargebiet deutlich verbessert werden.
Beim aktuellen Kooperationsprojekt werden die Großzelte in Nergezliya nahe Mossul von UNICEF überlassen. Die Kosten der Einrichtung zweier Zelte, 4.800 Dollar pro Zelt, übernimmt Zarok e.V. Neben bruchsicheren Tischen und Stühlen sowie verschließbaren Metallkisten für Spielzeug und Hefte ist die Ausstattung der Zelte mit je einem Generator, der nach Bedarf kühlen bzw. heizen kann, besonders wichtig. Im Sommer liegen die Temperaturen tagsüber deutlich über 40 Grad Celsius, im nassen Januar um 7 Grad. Außerdem gibt es einen Bürocontainer für die Mitarbeiter/innen.
Die Kinder können in den Zelten spielen, singen, reden und werden von einem ausgebildeten Team begleitet. Betrieben werden die Child friendly spaces mit Betreuungspersonen der Shingal Organization of social development. Der kleine Schweizer Verein Khaima stellt zwei Psychologen, die individuell auf die Bedarfe der Kinder reagieren können. Eltern werden, soweit verfügbar, in die Arbeit einbezogen.
Sowohl Zarok e.V. als auch Khaima arbeiten politisch und konfessionell neutral, helfen nach dem Maß der Not und bezwecken, die Selbsthilfe der Flüchtlinge vor Ort zu stärken. Zarok e.V. legt besonderen Wert darauf, Kindern in der schwierigen Situation auf der Flucht Bildungsmöglichkeiten vor Ort zu eröffnen. Weiter ist Zarok e.V. die Zusammenarbeit mit ansässigen Organisationen sehr wichtig. Sie können die aktuelle Bedarfslage der Menschen realistisch einschätzen. So kann gemeinsam sinnvolle Infrastruktur geschaffen und gestärkt werden, Zarok e.V. vergibt keinerlei Gelder an einzelne Familien oder Privatpersonen.