Der Gesundheits- und Ernährungszustand der binnenvertriebenen Jesidinnen in den nordirakischen Camps ist nicht optimal. In den kalten, zugigen Zelten wird sehr eng zusammengelebt, die hygienischen Verhältnisse in den Lagern sind unzureichend. Neben fließendem Wasser und Seife fehlt es auch an verlässlichen, leicht verständlichen Informationen zum Umgang mit der Bedrohung durch den neuartigen Coronavirus.
Die Menschen sind alarmiert, von der jeweiligen Campverwaltung ist wenig Unterstützung zu erwarten. Bisherige Maßnahmen bestehen vor allem in Mobilitätsbeschränkungen, seit 9.3.2020 sind das Verlassen und Betreten der Flüchtlingscamps bis auf wenige Ausnahmen verboten.
Täglich werden auch im Irak neue Fälle gemeldet, Anfang März gab es den ersten Todesfall. Die Nähe zum besonders stark betroffenen Iran verunsichert die gesamte Bevölkerung.
In Kooperation mit den lokalen Hilfsorganisationen The Lotus Flower und Panaga teilen sich Zarok e.V. und die Schweizer Organisation Khaima die Kosten eines Corona Prophylaxe- projektes in Höhe von 5.700 Dollar.
The Lotus Flower führt das Projekt in drei Flüchtlingslagern durch und erreicht mehr als 500 sehr arme Familien. Einbezogen werden die Camps für jesidische Binnenvertriebene in Rwanga und Essiyan sowie das Flüchtlingscamp für syrische Flüchtlinge Domiz 2. Panaga ist in Sharya in erster Linie in informellen Siedlungen von Binnenvertriebenen tätig.
Auch in Sharya werden die Menschen inzwischen von der Panaga Organization for Education mit Hygieneinformationen zum Coronavirus, mit Seife und Hygieneartikeln versorgt. Es handelt sich um binnenvertriebene Jesidinnen und Jesiden, die erst in den letzten Monaten rund um Sharya in informellen Siedlungen Schutz gefunden haben. Oft sind sie erst aus syrischen Lagern oder aus Gefangenschaft durch den Islamischen Staat zurück gekehrt.
Ihre Lebensumstände in selbstgebauten Lehmhäusern, Zelten oder unter Planen sind prekär.