Wir freuen uns über die Eröffnung zweier neuer Nähateliers für jesidische Witwen in nordirakischen Flüchtlingslagern. Gemeinsam mit Khaima / Schweiz und den Vertretern der presbyterianischen Kirche aus den USA wurden Anfang Februar zwei neue Nähateliers in den Flüchtlingslagern Sharya und Khanke eröffnet. Beide Orte gehörten nach dem Überfall der Milizen des sogenannten Islamischen Staates im August 2014 auf die jesidische Bevölkerung, weil möglichst weit entfernt von der Kampfzone, zu den Hauptfluchtorten der Menschen. Jesidische Witwen leben nach über vier Jahren noch immer in Zelten, können aufgrund der angespannten Lage nicht in ihre Siedlungsgebiete im Sindjargebirge zurückkehren und sorgen sich täglich darum, ihre Kinder ausreichend versorgen zu können.
Ein aktuelles Video aus dem Nähatelier im Flüchtlingscamp Khanke vom 19.2.2019 gibts hier
Die Nähausbildung für je 15 Frauen ermöglicht eine bescheidene Selbstständigkeit. Während der sechsmonatigen Ausbildung von Februar bis Juni 2019 erlernen die Frauen verschiedene Näh- und Schnitttechniken, die Wartung und Pflege der Maschinen, erhalten Materialkunde sowie Tipps und Regeln für die spätere Selbständigkeit. Die Tischnähmaschinen, Generatoren zur Stromerzeugung und Arbeitsmaterial bekommen die Frauen übereignet.
Dieses Mal ging auch eine kleine Sachspende der Firma A&E Gütermann Gmbh aus Gutach mit auf den Weg.
Zarok trägt 5.000 Dollar zu den Ausbildungsprojekten bei, Khaima 15.000 Dollar und die Presbyterianische Kirche 4.000 Dollar.
Vorbereitet und durchgeführt wird das Projekt von der Shingal Organization for Social Development (SOSD).
Wiir wünschen den Witwen eine gute Ausbildungszeit, viel Durchhaltevermögen und anschliessend zukunftsorientierte Schritte in die angepeilte Selbständigkeit!
Update 20.3.2019
Die Teilnehmerinnen der Nähwerkstätten in Sharya und Khanke nehmen nach erfolgreich absolviertem Nähkurs stolz ihre Zertifikate entgegen.
Jetzt können sie in ein eigenständiges Erwerbsleben starten, mit eigenen Nähmaschinen, Bügelbrettern, Bügeleisen und einem Zertifikat über ihre Ausbildung!
Bis im Juni werden die Frauen weiterhin bei Bedarf beraten, erhalten technischen Support und können sich ihrer geplanten Selbständigkeit Unterstützung und Informationen bekommen.
20.3.2019 Das kurdische Lokalfernsehen EZIDI 24 berichtet über die Nähateliers! Das Video gibts hier
Bis Juni gibt es weitere Unterstützung! Rat und Tipps, Ersatzteile, Faden....
Die Absolventinnen der Nähausbildung in den Flüchtlingslagern Sharya und Khanke können in den nächsten Monaten noch auf den Rat und die Unterstützung der Trainerinnen von SOSD zählen. Dies betrifft Fragen zur Selbständigkeit, z.B. zur Kostenkalkulation, Hilfe bei technischen Problemen oder nachschub von Ersatzteilen, Faden, Nähmaschinenöl etc.