Traumabearbeitung für Familien in Sharya / Nordirak
Mai bis August 2019
Traumabearbeitung für IS-überlebende jesidsche Kinder und ihre Angehörigen bleibt wichtig! Von Mai bis August 2019 führt die bewährte Panaga Organization for education in Sharya dieses wichtige Projekt für uns zum dritten Mal durch.
Gemeinsam mit dem Schweizer Verein Khaima finanziert Zarok e.V. therapeutische Hilfen für die Kinder und, soweit vorhanden, auch für die Angehörigen.
Beide Vereine setzen für die Hilfen je 5.000 Dollar ein.
Die erfahrenen Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen und Therapeut*innen der Panaga Organization for Education setzen auch in diesem Projekt für die ausgewählten 25 Kinder auf Einzelberatungen, Gruppengespräche, Kunsttherapie, Bewegungs- und Spieltherapie.
Besonders herausfordernd: Vier der Kinder kamen erst vor wenigen Wochen aus Baghouz. Erst Ende März wurde die letzte IS-Bastion eingenommen. Die dort befreiten jesidischen Sklaven haben viereinhalb Jahre in Gefangenschaft verbracht, sind völlig orientierungslos uund hoch traumatisiert. Aufgrund der hohen Anforderungen wird das Projekt erweitert und weitere 3.500 Dollar eingesetzt. Dankenswerterweise hat uns hierbei die Inta-Stiftung aus Freiburg wieder mit einer Zuwendung von 1.000 Euro unterstützt.
Einige haben ihre Muttersprache komplett verlernt. Ein Kind berichtet uns, es sei von Kämpfern des IS als Selbstmordattentäter ausgebildet worden. Ein Mädchen ist mit ihrer Mutter im Projekt, die anderen drei sind Waisen. Ihre Eltern wurden vom IS getötet. Aufgrund der besonderen Problematik arbeiten die Fachleute in drei kleinen Kindergruppen und einer Angehörigengruppe.
Update 17.11.2019
Heute erreichte uns der ausführliche Bericht der Psycholog*innen zur Entwicklung in den einzelnen Familien bzw. Informationen zu den einzelnen Kindern.
Sehr erfreulich sind die stabilen Beziehungen, die sich zu den Fachleuten entwickelt haben. Die Psycholog*innen sind akzeptiert, werden freudig empfangen, es hat sich eine sehr gute Vertrauensbasis entwickelt. Die Kinder sprechen inzwischen gut kurdisch, viele gehen bereits in eine reguläre Schule. Grauenhafte Details kamen im Laufe der Zeit ans Licht, wurden besprochen und bearbeitet:
Wie die Kinder sexuellen Missbrauch ansehen mussten, gezwungen wurden, bei Tötungen zuzusehen, selbst auch töten mussten.....
Auf einem langen Weg zur Integration des Traumas sind die Menschen ein Stück weit gegangen, mit der sehr guten fachlichen Begleitung aus der Panaga Organization.
Hausbesuche und die Unterstützung durch die Psycholog*innen dauern an, wir sind sehr berührrt über die ausführlichen Fallschilderungen und die Fortschritte bei der Traumabearbeitung.