Pressemitteilung  30.3.2016

Pressemitteilung vom 30.3.2016

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Effektive Hilfe – Zarok e.V. liefert Hilfsgüter  für Flüchtlinge im Nordirak vor Ort aus

 

 

Zarok (Kinder) e.V. hat sich die Schaffung von Zukunftsperspektiven für Flüchtlingskinder im Nordirak zur Aufgabe gemacht. Unterstützt wird die Emmendinger Kinderhilfsorganisation von einer Gruppe von Menschen aus der Region. Schulen, Unternehmen und Einzelpersonen haben im letzten Jahr viele Sachspenden zusammengetragen, die mit sechs Sattelschleppern  ins Krisengebiet gebracht worden waren. Da der Transport von Hilfsgütern quer durch die Türkei inzwischen mit sehr  hohen Hürden belegt und kaum noch realisierbar ist, beschloss der Verein, die Teningerin Zeynep Akay und Sigrid Leder-Zuther aus Kenzingen mit Spendengeldern in Höhe von 23.000 Euro vor Ort  effektive Hilfe  nach dem Maß der Not leisten zu lassen.

Unterstützt wurden die beiden Frauen durch einen  Kontaktmann vor Ort, die ansässige Barzani Charity Foundation,  mehrere Freiwilligengruppen, die in den Flüchtlingslagern arbeiten und Vertretern der Regionalregierung der autonomen Region Kurdistan / Nordirak. In ausführlichen Gesprächen wurde gemeinsam abgestimmt, wo aktuell in der Region Dohuk dringender Hilfebedarf besteht.

So waren im Flüchtlingslager Sharya südlich von Dohuk zwei Tage zuvor dreißig Frauen und Kinder eingetroffen, die aus der Gefangenschaft des sogenannten Islamischen Staates entkommen konnten. Den beiden Vertreterinnen von zarok e.V.  bot sich im Zelt der Frauen ein erschütterndes Bild: In drangvoller Enge saßen im Zelt ganz junge Frauen mit leerem Blick und eingefrorenen Gesichtszüge, schlafende Kinder, eines notdürftig medizinisch mit einem Tropf versorgt, eine Großmutter, die von der eineinhalb jährigen Gefangenschaft und der Flucht berichtete und dabei immer wieder mit einem Zipfel des weißen Kopftuches ihre Tränen wegwischte. Es fehlte Bekleidung, Schuhe, Gaskocher und Hausrat. Im Bazar des Örtchens wurde mit einigen der Frauen gemeinsam alles Notwendige eingekauft.

Weiterhin war das Lager Mam Rashan nordöstlich von Mossul  vier Tagen ohne Lieferung von Milchpulver. 24 Kisten mit je 17 Dosen Milchpulver à 400 Gramm wurden mit einem Pick-Up über holprige Straßen und Wege ins Flüchtlingslager transportiert. Viele Frauen und Kinder warteten bei schneidendem Wind und bedecktem Himmel  bereits geduldig auf die angekündigte Lieferung. Die ersten beiden Dosen mit Milchpulver erhielt vorab eine Mutter, die ein winziges lebloses Bündel auf dem Arm trug. Während der anschließenden Verteilung der Milchrationen gab es auch lachende Gesichter: schließlich hatten auch ein paar Süßigkeiten für die größeren Kinder ihren Weg ins unwirtliche Zeltlager gefunden.

Vertreter der Barzani Charity Foundation regten schließlich an, 1.571 Familien im Sindschargebirge mit Mehl zum Brotbacken zu versorgen. Der Einkauf von 40 Tonnen Mehl, die Organisation des Transportes durch zwei LKWs und die Rekrutierung freiwilliger Helfer  nahmen einen ganzen Vormittag ein. Gleichzeitig kauften die Frauen für insgesamt 720 Flüchtlingskinder in Snuny und Serdesht Schultaschen, Hefte, Stifte und Mäppchen ein, die im Konvoi mit der Mehllieferung in einem Kleinlaster ebenfalls nach Snuny und Serdesht gebracht werden sollten. Da die Gefahr von Überfällen durch den  sogenannten Islamischen Staat nicht gebannt ist, wird die Region durch Truppen der kurdischen Peschmerga noch immer streng überwacht. Schließlich fuhr am frühen nächsten Morgen  eine kleine Karawane Richtung Sindschargebirge los und bewältigte die knapp 200  km lange Strecke in etwa vier Stunden. Etwa ein Dutzend Checkpoints befanden sich auf der zum Teil schwer zu befahrenden Trasse.

Strahlende Gesichter gab es dann  in der Schule in Snuny, als die neuen Schultaschen, Farbstifte, Zeichenblöcke und Hefte neue Besitzerinnen und Besitzer fanden. Zeynep Akay und Sigrid Leder-Zuther besichtigten die Klassenräume und sprachen mit den Lehrkräften: In der zweiten Klasse drängten sich beispielsweise  71 Schülerinnen und Schüler, jeweils zu dritt  auf einer Zweierschulbank. Unterrichtet wurden sie von einer jungen Studentin, die als Freiwillige aushalf, weil es nicht mehr genügend ausgebildete Lehrkräfte gibt. In einem anderen Klassenzimmer saßen die Kinder neben zerschossen Fensterscheiben, so warm wir irgend möglich gegen Wind und Regen eingemummt.

Der Besuch der örtlichen Klinik in Snuny offenbarte weitere große Lücken in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung in der gesamten Region. Es fehlt praktisch an allem: Betten, Bettlaken, Decken, Krücken und Rollstühlen.

Anschließend führte der Weg nach Serdesht ins Sindschargebirge. Die dortige provisorische Schule wird von der Barzani Charity Foundation in mehreren Zelten betrieben. Auch hier war die Freude der Kinder groß über Schultaschen und das mitgebrachte Schulmaterial.

 

Unterbrochen von Hagelschauern konnte in Serdesht schließlich doch  mit der Entladung der Mehllieferung begonnen werden. Da sich die  Zelte der Flüchtlingsfamilien entlang der Berghänge über mehrere Kilometer hinziehen, war das Entladen der 50 kg Säcke, der Weitertransport auf dem Rücken, mit Eseln oder Schubkarren im Schlamm und Matsch der aufgeweichten Wege für die Flüchtlinge und die acht freiwilligen Helfer Schwerstarbeit. Immer wieder bedankten sich die Familienväter aber  mit einer Verbeugung oder einem Lächeln dafür, dass Menschen in Südbaden die Versorgung ihrer Familien  mit dem Grundnahrungsmittel Mehl möglich gemacht haben.

 

Im Abschlußgespräch mit Vertretern der Regionalregierung und der örtlichen Hilfsorganisationen gab es viel Lob für das Engagement von zarok e.V. und die deutschen Spenderinnen und Spender. Für die Zukunft soll, neben der Versorgung mit Mehl und Milchpulver vor allem die Hilfe zur Selbsthilfe weiter entwickelt werden. Die Lieferung von  Nähmaschinen, Stoffen, Gewächshäusern, Zuchttieren und Geräten zur handwerklichen Betätigung würde die Flüchtlinge aktivieren und sehr sinnvoll unterstützen. Die Klinik in Snuny bräuchte  dringend Betten, Krücken und Rollstühle. Kinder in vielen weiteren Flüchtlingslagern warten auf Schulmaterial. Ausreichende Hilfe vor Ort ist unbedingt notwendig, darin waren sich alle einig, auch um die Menschen dauerhaft vor einer waghalsigen Flucht über das Mittelmeer abzuhalten.

 

Im Gegenzug drückten Sigrid Leder-Zuther und Zeynep Akay den örtlichen Vertretern der Hilfsorganisationen und der Regionalregierung ihren tief empfundenen  Respekt für die Leistung bei der Flüchtlingsversorgung aus. Die autonome Region Kurdistan / Nordirak beherbergt derzeit bei 8 Millionen Einwohnern  rund 4 Millionen Flüchtlinge, verglichen mit der Situation in der Bundesrepublik ein kaum fassbares Zahlenverhältnis. Aktuell wird in den nächsten Wochen auf eine Befreiung der Stadt Mossul gehofft – dies würde eine weitere Flüchtlingswelle bedeuten.

 

 

Weitere Informationen und Gesprächsanfragen bitte an

 

Zeynep Akay                                     Tel. 0179-906 2296

Sigrid Leder-Zuther                          Tel. 0171 – 20 85 888 oder 07644/8802

 

 

 

Wir bitten weiterhin dringend um Spenden - jeder Betrag hilft  nachhaltig vor Ort!

Spendenkonto  bei der Sparkasse Freiburg/ Nördlicher Breisgau

IBAN DE48 6805 0101 0013 069155     Verwendungszweck: Spende Flüchtlinge

 

 

__________________________________________________________________________

Vorsitzende: Zeynep Akay  Vereinsregister: Amtsgericht Freiburg VR701135   Finanzamt Steuernummer:   Emmendingen 05077/50916               Spendenkonto:  Sparkasse Freiburg   DE48 6805 0101 0013 0691 55

 

 

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